Einer der modernsten Feuerwehrstandorte des Landes

Außergewöhnliche Bauvorhaben brauchen besondere Rituale: Für die Einweihung der neuen Stützpunktfeuerwehr Beelitz wurde das obligatorische „rote Band“ am Wochenende in gut acht Metern Höhe gespannt. Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter, Bürgermeister Bernhard Knuth und Spargelkönigin Lara Luisa Kramer mussten also Schwindelfreiheit beweisen, um es vom Korb der Drehleiter aus zu zerschneiden - und das Objekt damit offiziell an die künftigen Nutzer zu übergeben.

„Mit dem Neubau bekommt die Freiwillige Feuerwehr Beelitz eines der modernsten Gerätehäuser in Brandenburg“, betonte der Innenminister. Die Hälfte der Baukosten von gut 3,2 Millionen Euro hat das Land aus dem Kommunalen Infrastrukturprogramm bezuschusst, die andere Hälfte kommt aus dem städtischen Haushalt. „Der neue Standort bietet gute Voraussetzungen, um von hier aus die Einsätze zu fahren, Technik zu warten, Schulungen durchzuführen und die Nachwuchsarbeit zu fördern“, betonte Schröter.

Bernhard Knuth - Bürgermeister der Spargelstadt Beelitz
Bernhard Knuth - Bürgermeister der Spargelstadt Beelitz
Karl-Heinz Schröter - Brandenburgs Innenminister
Karl-Heinz Schröter - Brandenburgs Innenminister

 


Bürgermeister Bernhard Knuth erklärte, dass man bei Projekten in dieser Größenordnung normalerweise genau argumentieren muss, warum die Stadt dafür Geld ausgibt. „Bei der Stützpunktfeuerwehr hat sich diese Frage den Wenigsten gestellt. Denn Jeder in Beelitz und in der Region insgesamt ist angewiesen auf die Freiwillige Feuerwehr und ein Jeder weiß, was er an Euch hat“, sagte er in Richtung der ehrenamtlichen Retter. Immer wieder würden die Kameradinnen und Kameraden für andere einstehen und Menschen in Not helfen, dabei professionell und besonnen handeln, was bei dem Großbrand im Wald zwischen Ferch und Fichtenwalde Ende Juli wieder einmal deutlich geworden sei. „Ihr, die Feuerwehrleute in der Stadt und weit darüber hinaus, habt Übermenschliches geleistet und die Katastrophe gemeinsam mit den hauptamtlichen Kräften erfolgreich abgewendet.“

Auch der Innenminister würdigte die Leistung: „Der Einsatz bei Fichtenwalde hat erneut gezeigt, wie gut das System des Brand- und Katastrophenschutzes in Brandenburg funktioniert - und das zum allergrößten Teil auf ehrenamtlicher Basis.“ Das Land stehe den Feuerwehren zur Seite – mit Fördermitteln aus dem KIP und weiteren finanziellen und strukturellen Verbesserungen, über welche gerade im Kabinett in Potsdam beraten werde, kündigte Schröter an. „Wir helfen da, wo die Helfer Hilfe benötigen.“

Teil der offiziellen Übergabe der Stützpunktfeuerwehr am Samstag war auch der Umzug von Feuerwehrleuten und Fahrzeugen vom alten an den neuen Standort. In einer langen Prozession, angeführt vom Spielmannszug Spargelstadt Beelitz, machte sich der Beelitzer Löschzug am Vormittag auf den Weg vom ehemaligen KAP-Hof in der Berliner Straße 27 an den neuen in der Trebbiner Straße. Die Beelitzer Ortswehr mit ihren 36 aktiven Mitgliedern und 31 Nachwuchsfeuerwehrleuten ist Hauptnutzer des Objektes, dessen riesige Halle Platz für acht Einsatzfahrzeuge sowie Umkleiden und Lagerräume bietet. Der eingeschossige Hallentrakt erstreckt sich über 926 Quadratmeter, einzelne Lagerräume und die integrierte Fahrzeugwaschhalle werden künftig von allen Ortswehren der Stadt genutzt. Der zweigeschossige Sozialtrakt mit 535 Quadratmetern Grundfläche beinhaltet Versammlungs- und Schulungsräume, Büros, Sanitärbereiche, einen Fitnessraum und wird auch Sitz der Stadtwehrführung.

Mit einer Bauzeit von knapp einem Jahr seien die Firmen, die größtenteils aus der Region stammen, im vorgegebenen Rahmen geblieben – ebenso mit den Kosten. Die Bauleitung lag bei der Stadt selbst, die dafür mit dem Planungsbüro zusammengearbeitet hat. An den Planungen waren auch die Feuerwehrleute beteiligt worden, die notwendigen Beschlüsse im Vorfeld – zum Projekt selbst, zum Grundstückserwerb und den Planungen - hatten fast allen Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung mitgetragen.

Viele Interessierte aus Beelitz und darüber hinaus nutzten die Gelegenheit am Samstag, den Standort zu erkunden. Halbstündlich wurden Führungen angeboten, darüber hinaus gab es ein Rahmenprogramm mit Live-Musik.

Fotos, welche die Feuerwehr Beelitz gemacht hat, stehen zum Download bereit unter:

https://www.dropbox.com/sh/2o0r3cnrt89x4ai/AADtw0euN8iOxedvvMwOx93ra?dl=0

Text Thomas Lähns