23/24.11.2017 / Potsdam - Beelitz

 

Fichtenwalder Sicherheitspartner erhalten Unterstützung von Kommune

Potsdam - Das Innenministerium stärkt mit neuen Regelungen die Sicherheitspartner im Land Brandenburg und wertet damit das Ehrenamt auf. Eine erhöhte Aufwandsentschädigung für jeden sowie die Förderung individueller und weiterführender Ausstattung sind beispielsweise solche Neuerungen.

Aber auch auf kommunaler Ebene gibt es eine bedeutsame Veränderung. So wurde jetzt eine Möglichkeit geschaffen, Kommunen bei der Beschaffung von Ausrüstung oder Fortbildung für Sicherheitspartner finanziell zu fördern. Voraussetzung dafür ist eine Kostenbeteiligung von Land und Kommune zu je 50 Prozent.

Die Stadt Beelitz greift dieses Angebot auf. Bei einer Veranstaltung der Fichtenwalder Sicherheitspartnerschaft bekundete der Bürgermeister der Stadt Beelitz in Anwesenheit des Innenministers Karl-Heinz Schröter seine Bereitschaft und Willen der Stadt Beelitz zur Unterstützung und Förderung.

 

Innenminister Karl-Heinz Schröter: „Die Fichtenwalder Sicherheitspartner zeichnen sich seit vielen Jahren durch ihr hohes Engagement aus. Mit ihrer aktiven und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit Polizei und Kommune leisten sie einen wichtigen Beitrag dafür, dass sich die Fichtenwalder vor Ort sicherer fühlen. Das weiß ich sehr zu schätzen.


Ich freue mich sehr, dass der Bürgermeister der Stadt Beelitz seine Bereitschaft erklärt hat, diesen engagierten Bürgern in Fichtenwalde dauerhaft - auch finanziell - zu unterstützen. Das ist ein wichtiges Signal! Die Stadt Beelitz nimmt damit eine Vorbildfunktion ein. Sie hat die Bedeutung des gesamtgesellschaftlichen Agierens erkannt, wenn es darum geht, vor Ort die Kriminalität und die Angst davor zu reduzieren. Ich wünsche mir sehr, dass weitere Kommunen diesem Beispiel folgen werden.“

 

Hintergrund:

 

Grundsätzlich handeln Sicherheitspartner als Bürger ohne hoheitliche Befugnisse im Rahmen sogenannter Jedermannsrechte. Sie sind keine Hilfspolizisten und tragen keine Waffen. Als aufmerksame Nachbarn alarmieren sie bei Gefahrenlagen, verdächtigen Situationen oder beobachteten Straftaten die Polizei, die dann ihrerseits die konkrete Gefahrenabwehr oder Strafverfolgung aufnimmt.

 

Die konkreten Aufgaben jeder Sicherheitspartnerschaft richten sich nach den jeweiligen örtlichen Bedarfen und Schwerpunkten sowie entsprechenden Verabredungen in der Einwohnerversammlung. Ansprechpartner bei der Polizei sind der Revierpolizist, der Revierleiter und der Leiter der Polizeiinspektion. Sicherheitspartner werden im Rahmen von Einwohnerversammlungen, durch Gemeindevertretungen, Interessengemeinschaften oder sonstige Institutionen des öffentlichen Lebens vorgeschlagen und durch die zuständigen Polizeidirektionen im Zusammenwirken mit den Kommunen bestellt. Dazu ist eine Überprüfung der Personen durch die Polizei vorgeschrieben. Die Polizei übernimmt auch die Einweisung der Sicherheitspartner und stellt Funktionsjacken bereit. Bestellte Sicherheitspartner sind im Rahmen ihrer Tätigkeit gegen Unfall- und Haftungsrisiken abgesichert und erhalten für ihr ehrenamtliches Engagement auf Antrag eine Aufwandsentschädigung von monatlich 30 Euro und eine Förderung für die individuelle Ausstattung in Höhe von max. 150 Euro.

 

Derzeit gibt es landesweit rund 70 Sicherheitspartnerschaften mit mehr als 400 ehrenamtlich engagierten Akteuren. Informationen rund um das Thema sind auf der Internetseite www.sicherheit-braucht-partner.de abrufbar.

 

www.mik.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.541589.de
 

 

 

 

Text ©  beelitz.de

 

Dass in Fichtenwalde keine leichte Beute mehr zu machen ist, scheint sich herumgesprochen zu haben: Während noch vor zwei Jahren 27 Mal in dem waldreichen Beelitzer Ortsteil eingebrochen wurde, sank die Zahl der Delikte im vergangenen Jahr auf sieben. In diesem Jahr wurden noch zwei Einbrüche registriert – und ein Versuch. Diese Entwicklung ist nicht zuletzt das Verdienst der Sicherheitspartner Fichtenwalde (Sipa): Bürger, die ehrenamtlich und mit wachsamen Auge im Ort unterwegs sind, ihre Nachbarn über mögliche Einbruchsgefahren aufklären und den Draht zur Polizei halten.

 

Für ihre Arbeit bekommen die 20 Sicherheitspartner jetzt auch finanzielle Unterstützung vonseiten der Kommune: Bürgermeister Bernhard Knuth hat auf einer Veranstaltung mit Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) in dieser Woche angekündigt, dass ab dem kommenden Jahr Mittel aus dem städtischen Haushalt für die Arbeit der Ehrenamtlichen zur Verfügung gestellt werden. Die genaue Höhe muss noch festgelegt werden, auf jeden Fall soll es aber ein vierstelliger Betrag sein. Damit beschreitet die Spargelstadt völlig neue Wege: „Mir ist keine Kommune in Brandenburg bekannt, die ihre Sicherheitspartner aktuell mit festen Beträgen unterstützt“, so Reinhard Scheiper, Leiter der Fichtenwalder Sipa.

 

„Die Sicherheitspartner laufen nicht nur Streife im Ort, sie leisten eine umfangreiche Präventions- und Aufklärungsarbeit“, betonte der Bürgermeister. Wer würde schon daran denken, dass hohe Hecken weniger die Privatsphäre schützen, als vielmehr Einbrechern gute Deckung bieten? Oder dass Elektroschrott, der zur Entsorgung vor die Tür gestellt wird, Langfingern zeigt, dass drinnen nagelneue Geräte stehen und sich der Einbruch lohnt? „Die Sicherheitspartner klären die Bürger auf und gehen dabei auch unkonventionelle Wege – zum Beispiel über die sozialen Medien oder mit gut besuchten Veranstaltungen.“ In diesem Jahr hatte der Verein zum Beispiel eine Lesung mit dem Rechtsmediziner Michael Tsokos veranstaltet, die über 300 Leute besucht hatten.


Innenminister Schröter lobte den Vorstoß der Spargelstadt: „Beelitz hat die Bedeutung des gesamtgesellschaftlichen Agierens erkannt, wenn es darum geht, vor Ort die Kriminalität und die Angst davor zu reduzieren. Ich wünsche mir sehr, dass weitere Kommunen diesem Beispiel folgen werden.“ Landesweit gibt es rund 70 Sicherheitspartnerschaften mit über 400 Mitgliedern. Die haben zwar keine anderen Rechte als jeder Bürger, allerdings sind sie mit ihren Dienstjacken deutlich zu erkennen, sind von der Polizei eingewiesen und nehmen ihre Verantwortung ernst. Dass die auch über das Kriminalitätsgeschehen hinaus geht, zeigen die Fichtenwalder immer wieder: So unterstützen die Leute um Reinhard Scheiper auch Veranstaltungen im Ort und packen mit an, wie unlängst nach den Unwettern in diesem Herbst.

 

Für die Stadt Beelitz bedeuten die Sicherheitspartner eine dritte Säule für die Sicherheit der Bürger – neben Polizei und Feuerwehren, die ebenfalls eine herausragende Arbeit leisten, wie der Bürgermeister betonte. In diesem Zusammenhang appellierte Knuth an die Landesregierung, die Freiwilligen Feuerwehren in Anbetracht steigender Einsatzzahlen und Risiken stärker zu unterstützen. Die Beelitzer Wehren haben in diesem Jahr bereits mehr als 360 Einsätze gefahren, bei vielen davon – Großbrände, Sturmschäden oder Unfälle auf der Autobahn – waren die Kameraden bis an ihre Grenzen gegangen. „Wir haben eine Größenordnung und Qualität erreicht, die man rein ehrenamtlichen Feuerwehren nicht mehr zumuten kann“, so der Bürgermeister. Er äußerte erneut die Idee, wenigstens für die Einsätze auf den Autobahnen hauptamtliche Kräfte aufzubauen und so auch die Tageseinsatzbereitschaft in den Kommunen zu gewährleisten.

 

Text © Thomas Lähns

 

 www.bernhard-knuth.de

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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