Weltkindertag in Beelitz: 52 Familien pflanzen Obstbäume für ihre Kinder

 

 

Konstantin, Anna und viele weitere kleine Beelitzer hatten heute einen großen Augenblick: Zum Weltkindertag haben ihre Eltern und Familien für sie einen Obstbaum gepflanzt. Die Setzlinge haben einen hohen Symbolwert: sie sollen den Kindern Wurzeln in der Stadt verleihen und irgendwann natürlich auch leckere Früchte tragen. Die Aktion findet seit sieben Jahren statt: Immer am 20. September können frischgebackene Beelitzer Eltern einen Gutschein für einen Obstbaum einlösen, den sie zur Geburt ihres Kindes von der Stadt geschenkt bekommen haben.

 

Die Geste kommt an: 52 Familien waren der Einladung an die Beelitzer Bockwindmühle gefolgt, wo die vor zwei Jahren zum selben Anlass begonnene Allee nun erweitert wurde. "Das ist ein Zeichen dafür, dass Beelitz eine junge und lebendige Stadt ist und dass sich die Menschen hier wohl fühlen", würdigte Bürgermeister Knuth die Gemeinschaft. Mittlerweile würden über 1000 Kinder in den städtischen Kitas betreut, was bei 12500 Einwohnern eine sehr gute Quote sei. Die Stadt unterstütze dies durch Investitionen in Bildung und Betreuung, aber auch durch Aktionen wie den Baby-Willkommensdienst, in dessen Namen die Pflanzung stattfindet.

Regina Breyer ist seit 2010 ehrenamtlich in der Stadt unterwegs, um frischgebackene Eltern zu besuchen, Glückwünsche zu überbringen und über Familien-Angebote in der Stadt zu informieren. Oft erkennt die ehemalige Direktorin in den Müttern und Vätern einstige Schüler. Mit dabei hat sie immer einen großen Beutel mit Gutscheinen und Geschenken örtlicher Unternehmen und Vereine.
 
"Wir haben uns damals sehr über den Besuch gefreut", erinnert sich Mandy Kunzelmann, die heute gemeinsam mit ihrem Partner Tobias Franck einen Baum für Sohn Paul gepflanzt hat. Eigentlich wäre das schon im vergangenen Jahr fällig gewesen, "aber wir haben es verschoben, damit Paul mehr davon hat", berichtet die Beelitzerin. Immerhin gab es auch noch einen weiteren Programmpunkt: Nachdem die Bäume gepflanzt waren, ließen die Familien Luftballons steigen, an denen adressierte Postkarten befestigt waren. Der Finder kann sie mit seinen Wünschen für das jeweilige Kind versehen und an die Familie zurückschicken.

Dass die Obstbäume nicht nur an diesem einen Tag die Aufmerksamkeit der Familien genießen, zeigt sich an dieser und auf den vielen anderen Alleen und Plantagen, die in den vergangenen Jahren von Eltern angelegt worden sind. Viele der mittlerweile weit über 500 Bäume werden zu Ostern mit Eiern dekoriert, im Sommer fleißig gegossen und im Herbst abgeerntet, die Streuobstwiesen werden so auch zu grünen Treffpunkten für die jungen Familien. Auch Pauls Eltern haben sich vorgenommen, regelmäßig mit ihrem Sohn an der Bockwindmühle vorbeizuschauen. "Wir wohnen nicht weit von hier und kommen oft zum Spazieren diesen Weg entlang", erzählen die beiden.

 

Die Allee wird auch von vielen Wanderern genutzt, denn sie stellt den hiesigen Abschnitt des Jakobs-Pilgerweges dar. Gleichzeitig verläuft der Spargelrundweg auf dieser Strecke. In Anbetracht der vielen Bäumchen, die mit Namensschildern versehen sind, kann jeder staunen und erkennen: In Beelitz gedeiht nicht nur der Spargel prächtig.
 
 
Herzliche Grüße aus Beelitz,
 
Thomas Lähns

20.09.2017 / Beelitz